Der Motor ging nach einem letzten aufbäumen einfach aus. Klaus war stinkesauer. Warum hatte er nur auf seine Frau Laura gehört. „Komm, wir fahren über den Paß. Die Autobahn ist immer so langweilig!“ Später dann als die Tankanzeige schon im roten Bereich war. „Ich konnte ja nicht wissen das es hier nirgends eine Tankstelle gibt“. „Ich konnte ja nicht wissen........“ äffte er sie in Gedanken nach. Nun gut, er hatte beim letzten Tanken vergessen den Reservekanister zu füllen. Aber das war jetzt egal! Sie war daran schuld das sie jetzt irgendwo in der Pampas standen. Murrend nahm er den Reservekanister aus dem Kofferraum und fragte schnippisch, „In welche Richtung wünschen Madame nun zu gehen“. „Vor 2 Km sind wir an einer Ortseinfahrt vorbeigekommen, aber das hat der Herr ja wohl übersehen“ gab sie eben so schnippisch zurück. Er unterdrückte weitere Kommentare und so liefen sie in die Richtung aus der sie gekommen waren. Es wurde schon langsam dunkel und beide beeilten sich. Irgendwie hatte keiner von beiden Lust im Dunkeln nach einer Tankstelle zu suchen. Sie kamen nach 2 Km zu dem Straßenschild das besagte das es noch mal 2 Km bis zu der angegeben Ortschaft waren. Noch mal zwei Km, Klaus kochte innerlich. Sie sollte jetzt nur eine dumme Bemerkung machen und er würde wie eine Rakete in die Luft gehen. Nach ca. 500m kamen sie an ein Waldstück durch das sich die Straße schlängelte. Na Toll, dachte Klaus da ist es gleich so Dunkel das man acht geben muß nicht zu stolpern. Vielleicht werden wir auch noch überfahren. Wer rechnet schon um diese Zeit mit zwei Idioten auf der Straße, regte er sich weiter innerlich auf. Sie waren schon ein ganzes Stück durch den Wald gelaufen und Klaus war inzwischen so wütend das er gerne Mal so einen Straßenpfosten um getreten hätte. Aber so was macht man wohl mit fast 40 Jahren nicht mehr. Plötzlich hört er in etwas Entfernung hinter sich ein Geräusch. Er drehte sich um aber konnte in der Dunkelheit nichts erkennen. Es hatte sich angehört wie wenn der Schäferhund ihres Nachbarn Müller ihnen folgte. Das blöde Vieh war im mal bis in die Wohnung nachgelaufen und sie mußten es dann mit einem Stück Wurst wieder aus der Wohnung locken. Ja klar, Müllers Hund ist auch hier, so ein Quatsch. Aber da war das Geräusch schon wieder und dieses mal etwas näher. „Hörst du das auch“, sagte Laura ängstlich. „Was soll ich hören“ erwiderte Klaus immer noch wütend. Sie waren nur ein paar Schritte weiter gegangen da hörten sie das Geräusch aufs neue und dieses mal ganz nahe. Beide drehten sich ruckartig um und Laura stieß einen leisen Schrei des Schreckens aus. Nun konnten sie sehen was die Geräusche verursacht hatte. Es war eine Wildkatze, etwas größer als ein Schäferhund. Sie kam in geduckter Haltung langsam näher. Klaus war immer noch viel zu wütend um Angst zu haben. Er ging auf die Wildkatze zu und schimpfte. "Hau ab du blödes Katzenvieh, mir so einen schrecken einzujagen. Die Wildkatze duckte sich zum Sprung aber als Klaus auch noch den Benzinkanister nach ihr warf verschwand sie fauchend im Wald. Klaus schimpfte noch ein wenig aber eigentlich hatte die kleine Auseinandersetzung seine Wut etwas abgekühlt. Er konnte sogar auf dem weiteren weg ein wenig mit Laura reden, ob der Ort wohl eine Tankstelle hatte usw.
Eine halbe Stunde später waren sie in der Ortsmitte an einer Tankstelle angekommen. Der Besitzer wollte gerade abschließen. „Da haben sie aber Glück gehabst ich wollt gerade zur Bürgerversammlung ins Rathaus“. „Ach darum haben wir keine Leute auf der Straße gesehen“, erwiderte Klaus. „Das hat einen anderen Grund“, sagte der Tankstellenbesitzer und erzählte weiter. Seit zwei Monaten haben wir hier ein kleines Problem mit einer Raubkatze. Keiner weiß wo sie auf einmal herkam und wir dachten sie würde weiter ziehen da wir hier im Ort keinen Viehbestand haben. Aber erst fiel sie unsere Hunde an und verschleppte sie in den Wald um sie zu verspeisen. Vorige Woche dann hat sie angefangen Menschen anzufallen. Drei aus unserem Dorf hat es schon erwischt. Einer davon ist an den folgen gestorben. Darum traut sich keiner mehr bei Dunkelheit auf die Straße. Klaus und Laura waren leichenblaß geworden und setzten sich einfach neben dem Kanister auf den Boden. „Ihr beide seht aber nicht gut aus. Soll ich euch vielleicht zu eurem Auto Fahren. Die Versammlung wird eh etwas länger dauern. Da ist die Polizei und ein Zoologe dabei und bis die alle ihre Meinung gesagt haben was mit der Raubkatze geschehen soll bin ich längst wieder zurück.“ „Das wäre Nett“ sagte Laura. Nicht das sie Denken wir hätten Angst aber der Weg war doch ganz schön weit zu Fuß. „Genau“, stimmte Klaus gequält lächelnd gleich zu.
„Wer hat schon angst vor einer kleinen Katze“